Branche in Zweiklassengesellschaft gespalten - Angebote amFerienort noch mangelhaft - Online-Bereich bedroht klassischeReisevermittler.
Die Bereitstellung von Reiseinformationen im Weboder die Möglichkeit zur Online-Buchung des Urlaubs sind inzwischenweit verbreitet. Das Tourismusland Österreich hinkt aufgrund seiner mittelständischen Struktur, dem ausgeprägten "Besitzstandsdenken" und einer im internationalen Vergleich wenig ausgebauten IT-Infrastrukturaber noch hinterher. Die Folge ist eine Zweiklassengesellschaft in der Technologieanwendung.
Derzeit seien die Aktivitäten vor allem auf den Vertrieb - also E-Commerce - konzentriert. Hier verlaufe die Entwicklung evolutionär,weshalb von einem konstanten Wachstum auszugehen sei. Dadurch würden natürlich auch die klassischen Reisevermittler bedroht, "das braucht man sich nicht schönreden". So gut die Branche auch auf derVertriebsseite aufgestellt sei, gebe es doch einigen Nachholbedarfbei der IKT-Infrastruktur, den internen Geschäftsprozessen und den lieferantenseitigen Aktivitäten.
"Ob Hoteliers eine Webseite betreiben oder Online-Buchungen anbieten, können sie selbst entscheiden. Aber auf Bewertungsplattformen kommen sie dennoch nicht vor". "Manche fallen aus allen Wolken, wenn sie im Web kritisiert werden, sind beleidigt und reagieren dann auch ungeschickt." Hier mangle es teilweise am Bewusstsein, wie man damit umgehen muss. Andere wiederum würden diese Kanäle unglaublich professionell pflegen. Viele seien durch die neuen Medien überfordert, weil klarerweise das Tagesgeschäft im Vordergrund stehe. Dennoch müsse man sich damit beschäftigen. Man erwarte massive Auswirkungen durch Web 2.0, soziale Netzwerke und"User Generated Content". "Für jene Tourismusbetriebe, die ihre Märkte noch immer sehr traditionell bearbeiten, beziehungsweise noch immer nicht 100-prozentig fit für das Internet sind, brechen harte Zeiten an". Die Onlineportale dürften sich in den nächsten Jahren hingegen über ein deutliches Marktwachstum freuen.
"Dass einzelne Hoteliers jeden Tag alles durchackern, geht einfach nicht. Hier muss man sich regional zusammenschließen und gemeinsam vermarkten". Nur so komme es zu einer Professionalisierung der Branche. Teilweise habe man das noch nicht erkannt, aber verregnete Sommer und schneearme Winter würden dazu einen Beitrag leisten.
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