Samstag, 26. Dezember 2009

...trotzdem alles Gute für 2010.

Wieder ist ein Jahr vorrüber und es war ja gar nicht so schlimm wie wir alle meinten. Der Konsum in der Vorweihnachtszeit ist schon fast beängstigend und man könnte glauben, nächstes Jahr geht die Welt zugrunde. Bänker schreiben wieder saftige Bonis und unsere Gesellschaft raunzt auf hohem Niveau, denn wer kein Handy besitzt, zählt bereits zu den Armen in unseren Breitenkreisen.

Wo sind nur die Zeiten geblieben, in welchen man nicht mit aller Gewalt nach MEHR und noch MEHR gegriffen hat, koste es was es wolle und sei es die Freundschaft des besten Freundes. Nach dem Motto: "Ich und dann lange nichts, und dann eventuell mein Freund". Gibt es eigentlich noch in Zeiten wie diesen, eine ehrliche Freund- bzw. Partnerschaft? Vertraut man heute noch seinem Nachbarn? Gibt es in Zeiten des Wohlstands noch Verständnis füreinander oder ist man seiner selbst am nächsten und hinter einem die Sintflut?

Zeitweise scheint es wirklich so zu sein, dass die Gier und der Neid unsere Gesellschaft beherrscht, und diese "neuen" Eigenschaften ziehmlich sicher unseren Planeten in den Abgrund treibt. Täglich regiert der Streit, das Misstrauen und die Missgunst das Leben. Sich an einfachen und bodenständigen Dingen zu erfreuen haben wir verlernt.

Wo ist die Krise, welche uns wieder ein wenig zusammenrücken lässt, welche dafür sorgt, dass wir mit "weniger" zufrieden sind? Es klingt fatal, aber vielleicht gebührt uns wirklich eine "deftige Ohrfeige" um wieder mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und die Wertigkeiten ins richtige Licht zu stellen. Denn ich habe wirklich das Gefühl, dass unsere Gesellschaft am Wohlstand verblödet - so hart es klingen mag.

Vielleicht sollten wir uns alle - und nicht nur zu Weihnachten - das Geschehen mal so richtig vor Augen halten, was da alles so um und über uns läuft. Schnell wird der eine oder andere feststellen müßen, dass es so nicht wirklich weitergehen kann. In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern nicht ein "erfolgreiches" Jahr 2010, sondern ein lasst-uns-wieder-zusammenrücken-Jahr, mit weniger Missgunst geprägt und mit mehr Verständnis füreinander.

Prosit Neujahr!
Alexander Drastil

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